Rezension I Bonfire von Krysten Ritter*

Titel: Bonfire - Sie gehörte nie dazu
Autor: Krysten Ritter
Verlag: Diana 
Preis: 16€
Seiten: 368  


Kann Spoiler enthalten. 


"Die schrecklichen Ereignisse ihrer Jugend haben Abby Williams zehn Jahre lang verfolgt. Als Anwältin muss sie nun noch einmal in ihre Heimat zurückkehren, um in einem Umweltskandal zu ermitteln. Kaum hat Abby die Provinzstadt in Indiana betreten, wird sie von der Clique empfangen, die sie damals tyrannisiert hat. Der Einfluss der drei Frauen scheint mit den Jahren noch größer geworden zu sein. Aber Abby lässt sich heute nicht mehr einschüchtern. Bald erkennt sie, dass das verstörende Ritual der Clique namens Das Spiel noch immer existiert. Laufen die Fäden tatsächlich in einem Netzwerk der Grausamkeit und Korruption zusammen? Und wird Abby ihre Angst überwinden, um dem perfiden Spiel ein Ende zu setzen?"


"Bonfire - Sie gehörte nie dazu" von Krysten Ritter ist am 13. August 2018 im Diana Verlag erschienen und wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Ich lese sehr gerne ab und zu mal einen Thriller und da mich der Klappentext direkt angesprochen hat, habe ich das Buch angefragt. 

So, wie soll ich anfangen? In meinen Augen hat die Geschichte keinen richtigen roten Faden. Einerseits geht es um einen Umweltskandal, dann aber auch um Abbys Vergangenheit in der Highschool, irgendwie auch um ihren gottesfürchtigen, gewalttätigen Vater, den sie abgrundtief hasst, weil er sie misshandelt hat und den sie dann aber doch besucht. Das ganze Buch dreht sich um ein Mädchen, namens Kaycee, mit der Abby früher in die Schule gegangen ist und befreundet war. Kaycee war ein - in meinen Augen - abgrundtief schlechter Mensch, immerhin hat sie Abbys Hund ermordet, aber trotzdem haben alle anderen zu ihr aufgesehen und sie geliebt - oder gefürchtet? Natürlich wurde Kaycee auch von ihrem Vater misshandelt. Die Autorin versucht viel zu viele gewichtige Themen - Umweltverschmutzung, Kindesmissbrauch, Mobbing, Traumata - in einem einzigen Buch zu verarbeiten und das geht gehörig schief. 

Durch die Versuche, viele große Themen in ein Buch zu quetschen, ist das Buch sehr wirr und durcheinander geschrieben. Man bekommt den Eindruck, der Autorin fiel zwischen durch noch das oder das ein, was sie unbedingt in dieser Geschichte unterbringen wollte, also hat sie es einfach gemacht ohne Rücksicht auf Verluste und Logikfehler. Diese werden übrigens mit einer Rückblende in Form eines ein Wort Satzes noch versucht zu erklären ("Achjaaaa, da war ja noch was!"). Dadurch wird jede aufkeimende Spannung direkt im Ansatz zerstört. 

 Die Charaktere sind alle sehr undurchsichtig und verwirrend. Man kann sich als Leser mit keinem der Protagonisten wirklich "anfreunden", ich persönlich fande niemanden in dieser Geschichte wirklich sympathisch. Die Hauptprotagonistin handelt in meinen Augen sehr oft nicht nachvollziehbar und auch ihr Trinkverhalten wirkt auf mich erzwungen. 

Der Schreibstil der Autorin ist okay, nichts bahnbrechendes, aber auch nicht schlecht. Wenn man will, kann man die Story in einem Rutsch lesen, da der Schreibstil flüssig und ansprechend ist. Ich habe jedoch mehrmals mit mir gekämpft, ob ich das Buch wirklich zu Ende lese. 

Für mein Durchhaltevermögen wurde ich dann doch noch belohnt, denn am Ende kam tatsächlich so etwas wie Spannung auf. Der Ausgang der Geschichte war für mich wirklich nicht vorhersehbar, aber auch genau so an den Haaren herbei gezogen. Auf mich wurde der Eindruck erweckt, dass Frau Ritter sich schon lange am Anfang des Buches ein Ende überlegt hatte und dieses auf Biegen und Brechen umgesetzt werden musste, egal wie unpassend es ist. Plötzlich vergiftet die riesige Firma nicht nur das Wasser mit Blei, sondern missbraucht auch noch junge Mädchen, die die Hoffnung auf ein Stipendium hegen und die stellvertretende Direktorin der Highschool mischt natürlich ordentlich mit.. Ooooookay. Lassen wir das einfach mal so stehen. Wo war eigentlich die eigentliche Direktorin das ganze Buch über? 

Achso, da war ja auch noch der Umweltskandal! Dieser wird auf denkbar einfachste Weise einfach abgefertigt und fertig ist das Buch. 




Die Story hätte definitiv Potenzial gehabt, leider hat es an der Umsetzung sehr gehapert. Zwei Sterne gibts dennoch, da ich immerhin ein bisschen mitgefiebert habe, wie sich dieser ganze Wirrwarr wohl auflösen wird. Dennoch kann ich leider keine Leseempfehlung geben, denn wenn ich dieses Buch selber für 16€ gekauft hätte, würde ich mich wohl grün und blau ärgern. 

⭐️⭐️


Das Buch "Bonfire - Sie gehörte nie dazu" wurde mir freundlicherweise von der Random House Verlagsgruppe als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.  
Dennoch stellt diese Rezension meine persönliche, unzensierte Meinung dar. 


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